Super Geschmack, wenig Kalorien

Eine süße Versuchung - Beeren

Stachelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Ribiseln sind die wohl verlockendste Art, reichlich Vitamine und andere wichtige Pflanzenwirkstoffe zu tanken.

 

Auf der Fit-Hitliste für Obst stehen nach einer neuen Analysemethode, die das Zellschutzpotenzial von Lebensmitteln misst (ORAC), frisch gepflückte Beerenfrüchte unschlagbar zusammen mit Pflaumen und Rosinen auf den ersten Plätzen.

Also greifen Sie zu, die Saison ist kurz!
Bekannte Gesundmacher im Beerenobst sind Vitamin C, Eisen, Kalium und verdauungsfördernde Fruchtsäuren. Doch damit nicht genug: Studien offenbaren, dass die kleinen Früchtchen prall gefüllt sind mit so genannten "sekundären Pflanzenstoffen" wie Phenolsäuren oder dem blau-violetten Farbstoff Anthocyan - Substanzen mit Multivitamincharakter. Sie stärken das Immunsystem, senken die Blutfettwerte, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Wirkung der Vitamine C und E.

Bostoner Forscher vom Human Nutrition Research Center behaupten sogar, dass das Naschen von roten und schwarzen Beeren Krebs vorbeugt und den Alterungsprozess nicht nur stoppen sondern sogar umkehren könne.

Kalorien pro 100 g  / Vitamin C pro 100 g (Tagesbedarf: 100 mg)
Brombeere 30 / 17
Erdbeere 32 / 65
Heidelbeere 42 / 30
Himbeere 34 / 25
Rote Ribisel 43 / 36
Weiße Ribisel 51 / 35
Schwarze Ribisel 57 / 189
Stachelbeere 44 / 35

Die Erdbeere
"Ach, wenn ich doch begehrt wär’, wie eine süße Erdbeer’". Sie ist der Schwarm aller Beerenfans und beschenkt den Genießer mit einer Extra-Portion Schönheit von innen.
Wirkstoffe: Vitamin-C festigt das Bindegewebe und entgiftet zusammen mit Kalium und der aus Spargel bekannten Asparaginsäure den Körper. Carotinoide bauen die Haut auf und sorgen für strahlende Augen. Jede Menge Pektine sorgen für eine gesunde Verdauung. Zudem bieten die aromatischen Früchtchen beachtliche Mengen des Mangelvitamins Folsäure. Der Körper benötigt es dringend für die Blutbildung. Naturärzte empfehlen Erdbeeren bei Verstopfung, Wasseransammlungen im Gewebe, rheumatischen Erkrankungen und bei Gicht. In Erdbeeren steckt nämlich natürlicherweise Salizylsäure.

Küchentipp: Erdbeeren möglichst frisch verzehren, im Kühlschrank maximal einen Tag aufbewahren.

Die Ribisel
Ihre Erntezeit beginnt Mitte Juni ("Johannis").
Wirkstoffe: Schwarze Johannisbeeren enthalten dreimal soviel Vitamin C wie Orangen (nur 60 g decken den Tagesbedarf) und glänzen mit dem höchsten Eisengehalt unter den Beeren. Deshalb empfiehlt man sie gerne zur Immunstärkung oder zur Erholung nach Krankheiten. Die tintenschwarzen Farbstoffe haben offenbar die Fähigkeit, die Gefäßwände elastisch zu halten. Rote, weiße und schwarze Beeren wirken blutreinigend und bekämpfen Durchfallerreger im Verdauungstrakt. Reichlich Fruchtsäuren regen die Magensaftproduktion sowie die Darmperistaltik an und wecken Muntermacherhormone.

Küchentipp: Die Beeren erst kurz vor dem Verzehr von den Rispen befreien.

Die Himbeere und die Brombeere
Die beiden Waldbeeren sind Geschwister und besonders lieblich im Geschmack. Ab Juni findet man die Gartenhimbeere auf dem Markt.
Wirkstoffe: Wieder locken leuchtend- bis tiefrote Fruchtpigmente, die für ihre gefäßschützenden Eigenschaften bekannt sind. Himbeeren sind hervorragende Eisen- und Folsäurenlieferanten, enthalten aber auch viel Magnesium und Kalzium – wichtig für die optimale Funktion von Muskeln und konzentriertes Arbeiten. Durch ihren natürlichen Reichtum an Salizylsäure helfen Him- und Brombeeren bei Migräne, Menstruationsbeschwerden und anderen Schmerzzuständen im Körper. Brombeeren enthalten außerdem viel Ellagsäure, die entgiftend und krebshemmend wirken soll.

Küchentipp: Himbeeren sind sehr druckempfindlich. Beim Einkauf sollten Sie besonders auf Maden- oder Schimmelbefall achten.

Die Heidelbeere
Wer zu tief in den Beerentopf langt, erlebt auf Zunge und Zähnen sein "blaues Wunder". Und genau das soll an andere Stelle im Körper hochgesund sein.
Wirkstoffe: Wissenschaftler behaupten sogar, dass Heidelbeeren "Forever-young" -Substanzen enthalten, die sonst in der Natur nicht vorkommen. Zum Beispiel den blauen Farbstoff Myrtillin. Er sorgt für Geschmeidigkeit und Durchlässigkeit der Blutgefäße, besonders in Herz und Augen, dadurch können andere Vitalstoffe die Zellerneuerung besser bewerkstelligen. Studien zufolge optimiert regelmäßiger Heidelbeergenuss Gedächtnis und Lernfähigkeit. Altersbedingte Abbauprozesse wie die Koordination von Bewegungsabläufen oder das Dämmerungssehen sollen sich ebenso verbessern. Ein weiterer sekundärer Pflanzenstoff, der Gerbstoff Catechin, zeigt besonders gute Heilerfolge bei entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt. Er kittet verletzte Schleimhäute, wirkt antibakteriell und schmerzlindernd. Dies ist ärztlich bescheinigt.

Küchentipp: Reife Beeren sind bis zum Stielansatz kräftig blau gefärbt. Wenn Sie ganz frisch sind, schimmern sie weißlich.

Die Stachelbeere
Schade eigentlich, dass die länglich-ovalen Beerchen mit ihrer grünen bis schwarzroten Farbe nicht etwas häufiger angeboten werden. Denn in den süß-säuerlichen Gaumenfreuden steckt viel Gutes.
Wirkstoffe: Die Kieselsäure in Stachelbeeren kräftigt Blutgefäße und Bindegewebe. Fruchtsäuren und das reichlich enthaltene Vitamin C unterstützen Leber und Nieren bei der Entgiftung. Ein hoher Anteil an Pektinen bindet Cholesterin im Darm und fördert die Verdauung. Auch im Gehalt an Niacin, das für die Energieproduktion und die Regulation von Blutzucker und –fetten eine wichtige Rolle spielt, können die roten und grünen Kugeln auftrumpfen.

Küchentipp: Rote Beeren schmecken besonders süß. Grüne Sorten eignen sich besser für Marmelade oder Kompott.

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Autor: Hademar Bankhofer / Dr. Michaela Knirsch-Wagner

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7 Kommentare „Eine süße Versuchung - Beeren“

  1. ingridS
    ingridS — 1.6.2017 um 21:49 Uhr

    Mein Favorit sind die Erdbeeren, besonders auch die Walderdbeeren, die sehr aromatisch sind.

  2. Wuppie
    Wuppie — 14.7.2016 um 15:50 Uhr

    Meine Lieblingsbeschäftigunf ab Anfang August: Heidelbeerpflücken im Wald

  3. SandRad
    SandRad — 19.6.2016 um 13:00 Uhr

    Alles kann ich hier nicht so bestätigen und ich esse im Sommer Unmengen an Beeren, mehr als der Garten hergibt :D

  4. lizzy2500
    lizzy2500 — 14.5.2016 um 19:41 Uhr

    Danke für die Infos. Wouw. Was die Kleinen so Alles bewirken. Ob die Krankenkasse mir Beeren auf Rezept zukommen lässt? Hab heute zum 1. Mal Heidelbeeren mit Ingwer probiert. Lecker!

  5. Gast — 10.7.2015 um 09:29 Uhr

    Ich liebe Beeren :-) Sehr interessanter Artikel.

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